Interview  Mia Park und Patrick Kelly vom August 2020

Quelle: Taiji in Response Video von Patrick Kelly’s homepage worldwideway.org

Wiedergabe der Inhalte in deutscher Sprache von Angelika Kerschbaumer 2021

Die Videos sind zu finden auf 9clouds.ch und patrickkellytaiji.com

Teil 1 von 6 Teilen zu je 10 Minuten. 

Beginn:  Mia Park stellt ihren Taiji Lehrer und spirituellen Lehrer Patrick Kelly vor.  Geboren und aufgewachsen in Neuseeland, lernte und lehrt Patrick Kelly auf der ganzen Welt. Seine Schulen und Schüler sind international. Mia Park trainiert Taiji in Chicago bei Schülern von Patrick Kelly und reist auch zu seinen Schulen in China und Europa. Sie empfiehlt seine Bücher, besonders „Unendliches Dao“ wenn man mehr Einblick haben möchte in Patrick Kellys persönlichen Weg auf der Suche nach wirklich soliden und fundierten Lehrern und Lehren auf der ganzen Welt.

Frage: Was ist für dich die äußere Welt?

„Die Äußere Welt? Nun, ich denke über die ganze Erde als Eines und ich versuche mich frei auf der Erde zu bewegen. Deshalb habe ich überall Schüler. Ich reise wohin ich kann und ich betrachte die Erde als einen Ort, und versuche nicht aufgehalten zu werden durch Grenzen von Ländern und Regierungen. Ich glaube nicht besonders an Nationalismus. Statt stolz zu sein auf ein Land sollte man stolz sein auf die ganze Erde. Ich denke es ist gut wenn die Menschen sich frei auf der ganzen Erde bewegen können, so sollte es sein. Die Erde ist EIN Ort.“

F: Betrachtest du die Erde als einen lebenden Organismus?

„In einem gewissen Sinn ja, ich denke es gibt ein intelligentes Wesen das die Erde leitet. Aber die Erde, den Boden, so wie wir sie sehen als intelligentes Wesen zu bezeichnen wäre als ob du deinen Finger als intelligentes Wesen bezeichnen würdest. Die Erde wie wir sie wahrnehmen ist Teil des Körpers eines intelligenten Wesens.“

F: How do you engage internally with the outside world?

    Wie lässt du dich innerlich mit der äußeren Welt ein?

„Ich denke die äußere Welt und die inneren Welten existieren gleichzeitig an allen Orten.

Wenn ich versuche mich frei auf der Welt zu bewegen versuche ich darauf zu achten, was die innere Verantwortung an dem bestimmten Ort  an dem ich bin erfordert. Das bestimmt auch, wohin ich gehe. Ein Beispiel sind da einfache Dinge, wie Familie. Ich habe 4 Kinder, manchmal ist es notwendig für sie an bestimmten Orten zu sein. Meine Eltern sind tot, aber es gab eine Zeit wo ich mich um sie kümmern musste.

Und dann sind da die Schüler, die ich habe. Wo auch immer Schüler zusammenkommen, fühle ich Verantwortung, für einige Zeit dorthin zu reisen und zu tun was ich kann.

Zu diesem Zeitpunkt, für die letzten 20 Jahre könnte man sagen, bewege ich mich durch die äußere Welt in Antwort auf die innere Welt.

Ich bewege mich in der äußeren Welt nicht nur wegen der äußeren Welt sondern ich bewege mich in der äußeren Welt um mich um die Dinge der inneren Welt zu kümmern. Deshalb mag ich keine Einschränkungen in der äußeren Welt, denn sie verhindern das zu tun was von innen notwendig ist.“

F: Es ist August 2020. Was ist deine innere Antwort zu den wichtigsten globalen Ereignissen,       Pandemie und Rassenkonflikte?

„Persönlich denke ich das gegenwärtige wichtigste Ereignis ist nur ein weiteres Beispiel für die Unausgewogenheit der äußeren Welt. Ich denke es ist nur eine temporäre, nicht besonders wichtige Sache. Also reagiere ich nicht zu viel darauf. Ich versuche mich  weiterhin frei in der äußeren Welt zu bewegen um mich um die Dinge der inneren Welt zu kümmern. Ich ignoriere soweit wie möglich die Überreaktionen von unentwickelten Menschen auf diese äußerlich wahrgenommenen Schwierigkeiten.“ 

F: Solche Aussagen können in Menschen die Angst haben oft starke Emotionen erzeugen, Verurteilung und Gegenreaktionen. Hast du eine Antwort für Menschen die dich auf diese Art beurteilen?

„ Ich fürchte mich nicht. Wenn man lebt wie ich erwartet man, dass Menschen die anders leben einen verurteilen. Wenn Menschen ihr Leben in Reaktion auf die äußere Welt leben, können sie nicht immer jemanden verstehen und schätzen der anders lebt und könnten ihn daher angreifen oder verurteilen. Ich denke das ist nur ein Teil davon in der Welt zu sein.

Man kann versuchen seine Richtlinien und Verantwortung entsprechend der inneren Welt zu gestalten. Es ist zu erwarten dass Menschen die in der äußeren Welt festgefahren sind deswegen ärgerlich werden und versuchen dich zu ihrer Art des Denkens zu drängen. Ich versuche nur so sanft wie möglich an ihnen vorbeizugleiten – to slip past them as softly as possible.“

F: Ich denke es ist sehr ermutigend, das zu hören. So reagieren zu können ist eine Folge langer Praxis. Viele Menschen wären sicher gerne fähig an Druck sanft vorbeizugleiten. Wie kann man die Stärke erlangen, um im Leben so auf äußeren Druck zu reagieren? 

„Wir haben Taiji als eine unserer zentralen inneren Übungen. Es ist eine Besonderheit des Taiji, nachzugeben und zu neutralisieren, nicht dagegen zu gehen, nicht zurückzuschlagen.

Einen bestimmten Druck zulassen,  nur ein wenig ausweichen, ein wenig neutralisieren und weitermachen mit deinem Leben. Wenn du dagegen gehst, bleibst du in der Reaktion stecken und wirst in die Sache involviert. Das ist aus der Sichtweise des Taiji gesehen.

Was praktisch erforderlich ist:

In deinem tieferen Selbst hast du eine bestimmt Stärke. Wenn du diese innere Stärke hast, braucht das äußere Selbst nicht hart und unflexibel zu sein. Denn ich kann außen nachgeben und das Innere bleibt elastisch stark. Da ist keine Bedrohung.

Wenn ich also dem  ein bisschen nachgebe was auch immer die Leute von außen mir aufdrücken fühle ich keine innere Bedrohung davon. Wenn du diese innere Stärke nicht hast wirst du dagegen gehen, versuchen deine Position zu halten und zu verteidigen. Weil innen Schwäche ist fühlst du dich von außen erdrückt. Das äußere Leben wird dich erdrücken wenn du deine Position nicht beibehältst, außer du hast etwas im Inneren das nicht erdrückt werden kann, so wie eine starke Elastizität. Du kannst das Äußere auf dich pressen lassen. Wenn das Innere elastisch stark ist, prallt alles nur ab, du fühlst keine Bedrohung.“

Interview Mia Park und Patrick Kelly vom August 2020

Quelle: Video Homepage Patrick Kelly, worldwideway.org

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Teil 2 von 6 Teilen zu je 10 Minuten. 

     

F: Für Menschen die Taiji nicht kennen, beginnen wir mit den Grundlagen. Was ist Taiji für dich? 

„Taiji ist ein sehr großes  Konzept. Es geht zurück auf die chinesische Philosophie. Das Konzept des Taiji war das höchste Konzept das existierte in der Zeit der letzten Welle der Inneren Lehren des Gelben Kaisers, wir können sagen vor 7000 oder 8000 Jahren. Taiji war wirklich das höchste Konzept dieser Epoche. Das Wort Dao wurde damals noch nicht verwendet. Taiji bedeutete das Höchste das man begreifen kann.

So, das ist die Basis. Das Taiji Tu oder Taiji Diagramm oder Yin Yang Diagramm wie die Menschen es kennen geht auch darauf zurück. Man kann sagen, Taiji ist eine Beschreibung des ganzen Universums, es ist eine sehr große Sache.

Dann erhielten bestimmte Künste diesen Namen, die Kunst des Taiji. Wir wissen nicht vor wie  lange, vor ungefähr 750 bis 150 Jahren. Niemand weiß genau wann. Es gibt Aufzeichnungen dass der Name Taiji der Kunst des Yang Luchan gegeben wurde im Palast des Kaisers, ca. vor 150 bis 130 Jahren. Das ist ein wenig über die Geschichte.

Wenn wir es aus einem anderen Blickwinkel nehmen: Taiji wie die Menschen es kennen ist  in Wirklichkeit Teil des Systems für Innere Entwicklung, genauso wie Yoga Teil des Systems für innere Entwicklung ist. Deshalb wurde es gemacht.

Es kam aus den Daoistischen Tempeln, es wurde nicht als Kampfkunst entwickelt. Es wurde nicht als Kampfkunst entwickelt und dann verwendeten die Leute es für Innere Entwicklung, genauso wenig wie Yoga als Gesundheits- und Schönheitssystem entstand das dann für innere Entwicklung verwendet wurde. Es ist genau dasselbe.

Es ist keine Frage dass Yoga von einer sehr hohen Ebene kam und bestimmt war für Innere Entwicklung. Yoga beginnt mit dem Yoga des Körpers, dann das Yoga der Körperenergie, dann die Tiefen Emotionen, dann das Tiefe Mentale und so weiter. Und dann jenseits davon. Das ist der klare Pfad von Yoga. Niemand sagt, Yoga begann aus Gesundheits- und Schönheitsgründen und dann machten sie einen spirituellen Weg daraus. Einige Leute behaupten das über Taiji, aber es ist nicht wahr. 

Taiji begann auf die gleiche Art wie Yoga. Es war ein Teil der inneren Entwicklung der Daoisten.

Genauso wie die meisten Leute Yoga für etwas halten das für den Körper ist, ein bisschen für den Geist. Es hat seine wahre Verbindung verloren, dasselbe mit Taiji. Viele Leute haben es für ein wenig Gesundheit oder etwas Selbstverteidigung verwendet. Aber das war nicht seine ursprüngliche Bestimmung und Absicht.“

F: Was macht das System das du unterrichtest anders als die anderen Taiji Systeme die, wie du gerade erklärt hast, ihren ursprünglichen Sinn verloren haben?

„Der große Unterschied liegt im Motiv, warum wir es machen.

Ich begann Taiji als ich nach einem Weg der inneren Entwicklung suchte und so traf ich die Lehrer für die das zutraf.

Wenn du es als Kampfkunst beginnst wirst du Kampfkunstlehrer finden, die nur ein sehr kleines Element davon nehmen. Und wenn du es für die Gesundheit machst wirst du Lehrer treffen die es wegen der Gesundheit gemacht haben und die Taiji als diesen kleinen Teil nehmen, genauso wie Yoga.

Ich suchte Lehrer aus, die echtes Wissen über das echte Innere Training hatten. Leute, die lange Zeit gelernt hatten von ihren Lehrern, die für lange Zeit gelernt hatten, zurück in Ketten von Wissen das von oben kam. Ich suchte nicht nach dem nächstgelegenen durchschnittlichen Yogakurs, Taijikurs,  das interessierte mich überhaupt nicht, sondern ich suchte Menschen aus die sich für lange Zeit vollkommen eingelassen hatten mit guten Lehrern auf einem guten  Weg. Es war dann so dass einer der ersten Lehrer die ich traf Taiji verwendete als den körperlichen Beginn des Weges.“

F: Gibt einen tieferen Grund warum  jeder Mensch sein inneres Selbst entwickeln möchte oder sollte? Oder soll jede Person sich nur gut fühlen und “glücklich“ sein? 

„Es besteht nicht der geringste Zweifel dass die Menschen aus einem einzigen Grund auf die Erde kommen, und das ist für spirituelle Entwicklung, für ihr inneres Wachstum.

Das ist der Grund warum Menschen hierher kommen. Aber sie vergessen es schnell, denn der Körper und das Bewusstsein des Gehirns sind so stark dass sie sich verlieren in der äußeren Welt, zu einem sehr frühen Zeitpunkt.

Ein Teil des Problems ist dass alle Eindrücke die auf sie einwirken – von ihren Eltern, Schule, Fernsehen, Nachrichten, von all den Dingen die sie sehen – auf einer sehr niedrigen, physisch orientierten Ebene sind. Es gibt kaum hohe Eindrücke die sie empfangen, und so wird ihr inneres Wissen, warum sie hier sind – jede Person kommt mit diesem inneren Wissen – sehr schnell begraben unter den derben Eindrücken die auf sie einströmen vom normalen Leben.

Was Leute für hoch entwickelte Kultur halten sind in Wirklichkeit grobe Eindrücke aus einem spirituellen Blickwinkel. Das begräbt das innere Wissen in den Menschen sehr früh, die Menschen verirren sich im Leben und sie vergessen warum sie hier sind.

Aber es besteht nicht der geringste Zweifel: der Grund warum alle hierher auf die Erde kommen ist wegen ihrer inneren Entwicklung.“

F: Warum wählen so viele Menschen diesen Weg nicht und warum ist es so schwer es zu tun?

„Warum wählen es Menschen nicht? Das ist eine sehr schwierige Frage, denn es gibt so viele verschiedene Situationen für die Menschen die hierher kommen. Ich denke dass ein Einzelner nicht den Bedingungen entkommt die durch die gesamte Menschheit geschaffen wurden. Wir kommen nicht herein frei von all den Einflüssen der anderen Menschen. Und wenn die Masse der Menschen sehr körperzentriert, physisch orientiert, hirnzentriert ist (das Gehirn ist Teil des Körpers), wird der Einzelne schnell verschlungen von den Milliarden hirn- und körperorientierter Menschen. Man könnte sagen es ist schwierig dem Gruppenkarma der gesamten menschlichen Rasse zu entkommen. Und so, obwohl die gesamte menschliche Rasse langsam entwickelt wird – es ist ein sehr, sehr langsamer Prozess – ist es schwierig für ein Individuum das den Versuch macht die innere Entwicklung zu beschleunigen und sich in diesem Leben zu entwickeln. Es muss gegen die Masse von unentwickelten Menschen gehen, die diesen Versuch nicht machen, die nur langsam und unbewusst entwickelt werden.

Auf eine Art muss man sich befreien von den Energiebedingungen der Gruppe, dem Gruppenkarma wenn man es so bezeichnen will.“

Interview Mia Park und Patrick Kelly vom August 2020

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Teil 3 von 6 Teilen zu je 10 Minuten

F: Es gibt Wörter die sehr beliebt sind wie Glaube, Liebe, Heilen. Ich höre diese Wörter oft im Zusammenhang mit Selbstentwicklung. Warum werden diese Wörter in unserem Taiji System nicht benutzt?

„Es gibt innere Welten die gleichzeitig mit den äußeren Welten existieren. Und wenn das Gehirnbewusstsein versucht diesen inneren Welten bestimmte Wörter, bestimmte Ideen oder bestimmte Zustände zuzuschreiben so ist es nicht die genaue Wahrheit. Diese Wörter sind also nicht die genaue Wahrheit. Es ist das Gehirnbewusstsein der Menschen das versucht, es (Inneres) von einem äußeren Blickpunkt aus zu beschreiben.

 

Glaube kommt so herüber dass du, dein Gehirnbewusstsein, an etwas glauben musst das jenseits ist und das dir hilft und so weiter. Das ist eine Sichtweise von außen, die ein Teil der unbewussten Entwicklung der Menschheit ist. Für die bewusste Menschheit bedeutet es: du musst mit deinem Geist eindringen in die inneren Bereiche. Und dann hast du nicht einen Glauben an etwas das da ist, du weißt was da ist.

Glaube ist also das Glauben des Äußeren an das Innere. Das kann Menschen helfen, aber es ist Teil der unbewussten Evolution. Es ist nicht Teil der direkten bewussten Evolution die notwendig  ist für Individuen um sich schnell zu entwickeln.

 

Liebe ist etwas Ähnliches. Ein Versuch, etwas mit dem äußeren Geist zu tun oder zu definieren, das ein Zustand ist der tatsächlich auf einer inneren Ebene existiert.

Wenn du dich bis zu einem bestimmten Grad auf eine innere Ebene begeben könntest, würde zum Beispiel die Verbundenheit von Menschen oder bestimmten Gruppen von Menschen sehr klar werden. So wie eine Mutter instinktive Liebe zu ihren Kindern hat. Wenn du die Verbundenheit auf dieser Ebene fühlen würdest wäre es ein natürliches ähnliches Ding auf dieser Ebene.

Es ist also nichts worüber du von außen nachdenkst oder versuchst Liebe zu erzeugen oder dir Liebe vorstellst. Es würde instinktiv und offensichtlich und gefühlt wenn du auf dieser Ebene wärst.

Ich versuche nur den Unterschied zu  beschreiben wie man von außen Qualitäten zuschreibt und versucht sie nachzuahmen, Liebe, zu heilen und so weiter.

Der Gegensatz dazu ist, dich auf diese Ebenen zu bringen, versuchen den Geist auf diese Ebenen zu bringen und wahrhaftig auf diesen Ebenen beginnen zu arbeiten, wo, man könnte sagen, Heilen stattfindet, wo Liebe erscheint, wo – es ist nicht genau “Glaube“ist, weil du bist dir absolut klar darüber dass diese Dinge existieren.“

F: Ok, Großes Bild,… Warum werden Menschen geboren um an ihrer spirituellen Entwicklung zu arbeiten? Worum geht es überhaupt?

„Wenn ein Bild zu groß wird, ist es zu groß um vom menschlichen Geist erfasst zu werden. Wir müssen es zu einem Bild machen das der menschliche Geist verstehen kann während wir in einem Körper sind.

Wir kennen nicht die höchste Ursache des Lebens. Nicht einmal die Lehrer die ich kenne die länger als 100 Jahre gelebt haben, kennen diesen letzten Grund. Diese wissen Dinge jenseits von dem was ich weiß. Einige kannte ich 30, 40 Jahre lang. Nach 30, 40 Jahren wussten sie mehr als zum Zeitpunkt als ich sie zuerst traf. Aber über den letzten Grund des Lebens können wir nicht sicher sein.

Wir können nur wissen dass es sicher ist dass Wesen auf die Erde kommen und dass das die Bedingungen sind die uns gegeben werden, die wir akzeptieren.

Wie einer meiner Lehrer sagte: Wenn wir auf die Erde kommen wird ein Schleier über unsere Augen gezogen. Das ist die Bedingung des Lebens. Indem wir sie akzeptieren vergessen wir unsere vergangenen Leben, wir vergessen was die Wahrheit auf den Inneren Ebenen ist.

Das bringt uns, ist deshalb so aus meiner Sicht, zu einem immensen Ringen mit den Kräften des äußeren Lebens in uns selbst, mit dem Körper, dem Gehirnbewusstsein, von dem die Leute glauben dass es alles ist, es ist nichts, in uns selbst und mit all den Kräften des äußeren Lebens. Das sind große Kräfte, die Regierungen, das Rechtssystem, das Medizinische System, das Finanzsystem, all diese großen Dinge die jeden herumstoßen.

Um dich selbst zu entwickeln wird ein großes Ringen geschaffen zwischen diesem kleinen echten Ding und diesem großen weniger realen Ding in dir. Dieser intensive Kampf zu überleben und zu wachsen, produziert…..die Intensität des Ringens erzeugt eine beschleunigte Entwicklung.

Wenn wir wieder außerhalb eines Körpers sind, können wir die Zustände sehen, die Schleier werden bis zu einem bestimmten Punkt weggezogen. Es fällt die Intensität des Ringens weg und das daraus resultierende Wachstum ist sehr, sehr gering und langsam.

Also ist hier ein Ort für beschleunigtes Wachstum. Das ist der Grund warum diese schwierigen Zustände, Bedingungen hier sind. Es ist ein Ort des Kämpfens darum, sich zu  entwickeln. Größeres Ringen erzeugt größeres Wachstum.

Jeder kennt das: man gibt Kindern leichte Bedingungen, sie brauchen sich nicht anzustrengen, sie brauchen nicht zu arbeiten usw., und wir sehen was geschieht wenn sie Teenager sind und erwachsen werden. Und ein anderes Kind das unter schwierigen Bedingungen aufwächst, wenig Geld, lange Schulwege die es für Bildung in Kauf nimmt, das sich bemühen muss um etwas zu erreichen, dieses Kind entwickelt sich auf komplett andere Weise.

Interview Mia Park und Patrick Kelly vom August 2020

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Teil 4 von 6 Teilen zu je 10 Minuten.

 

F: Denkst du dass es Gut und Böse, oder Besser und Schlechter gibt, Richtig und Falsch?

P: 100 Prozent ja.

F: Was ist schlecht, böse?

Es gibt ein falsches Konzept dass man denkt wenn man sich entwickelt bekommt man eine Art Gleichmut, alles als gleichwertig. Das ist absolut falsch. Das ist etwas von außen, das Gehirn- bewusstsein projiziert diese Idee, stellt sich vor dass es so ist. In gewissem Sinn ist es beinahe das Gegenteil.

Also, was ist schlecht? Tatsächlich ist es sehr leicht zu sagen. In uns gibt es einen sehr hohen Teil von uns, unseren Spirit können wir ihn nennen, das Höhere Selbst, was immer du sagen willst, das Wahre Ich, jede dieser Bezeichnungen ist möglich. Und es hat nur eine sehr feine Verbindung in uns und einen ziemlich kleinen Einfluss. Aber jeder hat bis zu einem bestimmten Grad Zugang dazu. Es wird nicht fähig sein dein ganzes Leben zu gestalten, weil das Äußere zu stark ist.

Was auch immer in Harmonie mit diesem zarten hohen Ding in dir selbst ist und ihm hilft, sich zu etablieren und zu wachsen ist gut. Und was auch immer nicht in Harmonie damit ist und sein Wachstum blockiert ist schlecht.“

F: Kann ein Individuum böse sein oder ist das was es blockiert böse?

„Nach meinem besten Wissen hat jede Person dieses sehr hohe reine Ding in sich. Wenn du daher das als die Person nimmst dann ist keine Person böse. Aber dann haben sie Schichten an sich und da kann es sein dass einige der Schichten sie blockieren und gegen das hohe Ding in ihnen selbst gehen, manche der mittleren Schichten, wir nehmen den Körper und das Gehirn als die äußerste Schicht.

Der Körper und das Gehirn können genau das Gegenteil davon machen was dieser innere Teil braucht, könnte man sagen. Etwas das komplett unharmonisch ist. Und wenn es zu weit aus der Balance ist, Morden, vergewaltigen, was auch immer,  ist es offensichtlich, wir können es böse nennen.“

Mia: Ich denke dass Menschen letztendlich Harmonie und Frieden wollen. Aber Einzelne und Kollektive treffen so viele Entscheidungen die in die Gegenrichtung gehen. Und wir haben ein Strafsystem um böse Leute zu bestrafen, und zu versuchen sie wieder einzugliedern. Und ich sehe nicht dass diese oberflächlichen Systeme funktionieren.

P.K.: „Es gibt keine Bestrafung von innen. Es ist eine externe Sache die Leute versuchen. Das Rechtssystem bestraft Menschen.

Wenn du gegen deinen eigenen inneren Teil gehst, gibt es nicht wirklich eine Bestrafung, da ist nur ein Resultat. Da ist ein Ergebnis, mit dem du fertig werden musst.“

Mia: Die Gesellschaft gibt Moral und Werte vor die eine Gruppe möglicherweise nicht anerkennen kann.

P.K.:  „Richtig, das ist Externe Moral. Es hat keine Bedeutung aus einer inneren Sichtweise.“

F: Patrick, hast du jetzt dieselbe Intention in deinem Unterrichten wie zu Beginn deines Lehrens?

„Ja, nur ist es natürlich verfeinert. Mein Verständnis von dem was ich mache ist verfeinert, aber die Basis und die Intention ist dieselbe.

Ich begann mit dem Unterrichten nicht weil ich ein Lehrer sein wollte. Ich wollte nur lernen. Aber ich kam in die Situation dass Menschen wollten dass ich unterrichte, weil ich etwas gelernt hatte. Am Anfang versuchte ich es zu vermeiden, könnte man sagen.

Weil ich Taiji gut gelernt hatte von einem guten Lehrer wollten die Leute dass ich sie unterrichte, ich wollte nur weiterlernen. So kam ich zum Unterrichten. Ich habe nie unterrichtet für meinen Lebensunterhalt, ich  weigerte mich das zu machen und ich unterrichtete niemals Vollzeit. Es gab Zeiten in denen ich jeden Tag einen Kurs gab, aber ich hatte nie 5 Kurse an einem Tag oder so etwas. Während der meisten Zeit meines Lebens, während der letzten 20, 25 Jahre, vielleicht 30, unterrichte ich nur in Seminaren, und ich gebe eines alle paar Monate. Und dazwischen unterrichte ich für gewöhnlich nicht. Also bin ich für die meiste Zeit kein Lehrer, ich bin ein Lernender, und ich denke so sollte es sein.

Dein Lernen,  deine Lernprozesse sind die Basis deines Lehrens. Mehr Arbeit und Zeit sollte in dein Lernen gehen als in dein Lehren, sonst kommt es aus dem Gleichgewicht. Zuerst wollten also Leute dass ich sie unterrichte, baten mich sie zu unterrichten. Später baten mich meine Lehrer zu unterrichten und  dann etwas von innen. Das ist die Entwicklung. Das ist es warum ich unterrichtete. Ich wollte nie ein Lehrer sein.“ 

Mia: Das ist ein großartiger Rat, sicherzugehen dass man mehr lernt als lehrt.

F: Wie wirst du wissen ob  du ein erfolgreicher Lehrer warst wenn die Zeit kommt mit dem Unterrichten aufzuhören?

„Nun, ich könnte es schon vorher wissen, ich beobachte. Mein Ziel war immer, mein Ideal waren 100 kompetente Leute auszubilden und von diesen kommen jeweils 100 kompetente Leute, das wären  10 000, und jeder von diesen bringt wieder 100, das wären 3 Generationen, das wären eine Million kompetenter Leute (lacht), das wäre ein immenser Effekt in der Welt. Das ist offensichtlich ein wenig unrealistisch aber so denke ich darüber.

Es ist nicht überoptimistisch in einem Leben 100 Leute zu Kompetenz zu bringen. Ich versuche nicht einige zehntausend zu unterrichten wie manche Leute es machen. Und so begrenze ich meine zentrale Gruppe meist mit 100, im Seminar hier (Bodensee 2020) sind 100 und ich halte das bei 100. Aber diese 100 werden herausgenommen von einigen hundert. Denn es ist einiges Auf und Ab, ein Kommen und Gehen, so muss ich einige 100 im Hintergrund haben von denen ich 100 herausnehmen kann.

Ich weiß also dass es ein Erfolg ist wenn ich 100 Leute zu Kompetenz geführt habe die jetzt etwas Echtes weitergeben in einer Welt in der es so viele spirituelle Praktiken gibt die in Wirklichkeit nur den klugen Gehirnen von Menschen entspringen und nicht wirklich von oben kommen.

F: Bedauerst du irgendetwas als Lehrer?

Ich habe kein wichtiges Bedauern, nein, ich denke nach, mir fällt nichts ein. Oh, ich meine ich kann sagen, in jeder Phase schaue ich an was ich mache und es fühlt sich immer an: nicht so gut gemacht wie ich wollte, nicht genug Energie hineingegeben wie ich wollte, nicht  so nahe an dem was ich als das mögliche Ideal fühle. So sehe ich bei jedem Schritt: Nicht perfekt bis zu einem gewissen Grad, aber das ist kein Bedauern, ich akzeptiere es, denn wir können nicht nur perfekte Schritte machen.“

Interview Mia Park und Patrick Kelly vom August 2020

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Teil 5 von 6 Teilen zu je 10 Minuten.

 

F: Was ist dein wichtigster Wunsch für deine Schüler?

„Man könnte sagen mein wichtigster Wunsch für meine Schüler ist natürlich, innen zu wachsen.

Und ich glaube, jede Person die auf die Erde kommt, egal wo sie beginnt, egal auf welcher Ebene sie beginnt, kann sich selbst entwickeln zu der Ebene wo sie ihre Entwicklung fortsetzen kann und nicht mehr zurückzukommen braucht auf die Erde.

Manche Leute nennen das eine Stufe der Erleuchtung. Erleuchtung sehen manche Menschen als den großen endgültigen Schritt, aber es ist in Wirklichkeit nur eine Stufe von der du weiter wachsen kannst ohne in einen Körper zurückkommen zu müssen.

Wenn also dein Sein auf einer etwas höheren Ebene stark genug ist, es ist wie bei einem kleinen Kind, es kann weiterwachsen in den inneren Welten ohne einen Körper zu brauchen. Wenn es sehr klein ist benötigt es das Zurückkommen in einen Körper. 

Mein klares Ziel ist so viele Schüler wie möglich zu dieser Ebene zu führen.“

Mia: 100 kompetente Leute.

P: Genau.

F: Wie siehst du deine Zukunft des Lehrens?

„Während der 45 Jahre des Unterrichtens ist meine eigene Entwicklungsstufe gewachsen und ich kann nun mehr und mehr die inneren Aspekte des Lehrens betonen. Ich konnte nur auf der Ebene lehren auf der ich war.

Vor 47, eigentlich 49 Jahren begann ich mit den inneren Aspekten.

Man kann Konzepte kennen von den Ebenen auf denen man noch nicht wirklich ist, aber man kann sie nicht wirklich ausdrücken. Aber als mein Niveau anstieg konnte ich den Schwerpunkt des Trainings tiefer in das System bringen, wenn man es so ausdrücken will, um mein eigenes Verständnis besser widerzuspiegeln. 

Meine Hoffnung ist dass Schüler, die 30, 35 Jahre bei mir gelernt haben, auch ihr Training entsprechend anheben konnten.

Neue Leute die dazukommen, werden sich anpassen. Als mein Training mehr Innerlich wurde, zog es neue Menschen an, die besser geeignet waren dafür, während es zu Beginn mehr neue Leute anzog die besser geeignet  waren für die Ebene auf der ich damals unterrichtete. Das geschieht von selbst.“

Mia: Natürliche Auswahl.

P.K.: „ Ja. Da ich nicht wirklich Werbung mache um Schüler auf diese Art anzuziehen, baue ich auf Leute die herausfinden was ich lehre und die eine gewisse Sympathie oder Verbindung damit spüren und aus diesem Grund kommen. Und auf diese Art erhält man Schüler die für das Training geeignet sind.

Wenn man große Werbung macht und falsche Behauptungen aufstellt, oder übertriebene Behauptungen, wird das viele Leute bringen die nach einer Weile wieder aufhören.

Die Innere Führung einer Person weiß was zur Verfügung steht, und wird die Menschen zu dem bringen das sie brauchen. So möchte ich lieber dass diese Menschen in geringerer Zahl kommen statt viele  Leute die zufällig die Ideen oder Bilder mögen oder die denken dass Kraft verfügbar ist die sie haben wollen.“

Mia: Du sprichst oft darüber dass jedes Individuum eine Führung, einen inneren Lehrer, einen Guide hat. Kannst du mehr darüber erklären für Menschen die sich dessen nicht bewusst sind?

„Sicher. Das ist das System in das wir gekommen sind: dass jedes Individuum, das in einen Körper kommt, um nicht von der Externen Welt und der rauen Natur der äußeren Kräfte komplett vernichtet zu werden und verloren zu sein, wird begleitet von einem Individuum das sich bereits zu einer bestimmten Stufe entwickelt hat, zu der Stufe auf der sie nicht mehr in einen Körper zurückzukommen brauchen. Diese Person kommt mit ihnen und wir nennen sie „inneren Führer“. Das hat nichts zu tun mit den schamanischen Führern und Tierführern und so weiter. Es ist mehr wie ein Schutzengel. Aber es ist nicht der Engel von den Engelsgläubigen die denken dieser oder jener Engel kommt herein.

Es ist in Wirklichkeit jemand der sich bis zur 3. Stufe entwickelt hat, der im Tiefen Mentalen zentriert ist, dem „Himmlischen“ Bereich. Er braucht nicht in einen Körper zurückkommen aber hat natürlich seine Entwicklung nicht abgeschlossen. Sie begleiten eine Person herein und sie erhalten die Verbindung. Sie dienen als Führung und Schutz. Sonst kann eine Person verloren sein in den komplexen unteren Ebenen der Welt.

Der Guide erhält die Verbindung zwischen dem feinen höchsten Teil der Person von dem wir gesprochen haben (dem Wahren Selbst) und dem äußeren Selbst das sich in der Welt ausdrückt. Sonst wäre die Verbindung zu fein und würde vernichtet und abgesperrt durch die Rohheit der äußeren Welt und die Person kann verloren sein, wie eine verlorene Seele. Der Guide hält also diese Verbindung und schützt die Person vor den Kräften auf jeder der Ebenen die der Person nicht direkt helfen sich zu entwickeln.“

Mia: Wenn Menschen Entscheidungen im Leben getroffen haben die anderen Menschen sehr geschadet haben oder sehr schlechte Taten begangen haben, bleibt der Guide trotzdem da und versucht sie zu schützen?

„Der Guide ist immer hier. Wann immer du es wählst etwas zu tun, eine Anstrengung zu machen, kann  der Guide diese Anstrengung lenken, aber sie können nicht ganz einfach Dinge für dich tun. Sie sind in einer Art passiver Situation, du musst etwas tun.

Wenn du dich dafür entscheidest irgendwohin zu gehen können sie dir helfen dort etwas ein wenig Besseres zu finden. Aber sie werden dich nicht zwingen irgendwo anders hinzugehen. Das wäre gegen den freien Willen einer Person. Sie haben also einen sanften Einfluss auf die Menschen, bringen die Menschen sanft zu den Dingen die ihnen helfen können ihr tieferes Selbst zu stärken.“

Mia: Ich denke das System ist auf eine großartige Weise aufgebaut, jeder hat so viel Unterstützung verfügbar. Ich hoffe die Menschen können sich mit sich selbst und ihrem Guide verbinden, denn wir haben so viele Möglichkeiten für innere Entwicklung, die Chancen sind überall um uns und wir werden so unterstützt. Du hast einige websites die vollgepackt sind mit Information. Wir haben diese Seminare und viele Lehrer die unterrichten. Danke dafür dass du dieses System eingerichtet hast, dass es für so viele Menschen verfügbar ist. Und dass du so großartiges, tiefgründiges Wissen so überbringen kannst dass wir es auf einem Video anschauen können. Danke.

Interview Mia Park und Patrick Kelly vom August 2020

Quelle: Video Homepage Patrick Kelly, worldwideway.org

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Teil 6 von 6 Teilen zu je 10 Minuten.

 

F: Was würdest du Menschen empfehlen die eine spirituelle Praxis beginnen wollen? 

„Ich empfehle, Nachforschungen zu machen, nicht blind bei der nächstbesten Gelegenheit zu beginnen, bei Menschen die für sich in Anspruch nehmen eine Art Lehrer zu sein. 

Als ich begann, gab es noch kein Internet, aber es gab Bibliotheken. So ging ich in Bibliotheken und suchte nach guten Büchern über diese Dinge und ich las alles was ich konnte. So hatte ich eine Art Wissen.

Dann wurde mir klar dass ich einen Lehrer finden musste der wirklich etwas wusste, nicht nur Lehrer die behaupteten etwas zu wissen, nicht Lehrer die ein wenig wissen, sondern einen Lehrer der tatsächlich etwas wusste über das Innere System.

Ich kümmerte mich nicht darum ob es ein Zen Buddhist, Sufi oder Daoist war, oder nichts davon, oder ob es eine Religion oder keine Religion war. Daran war ich überhaupt nicht interessiert. Ich wusste nur dass ich jemanden finden musste der echtes Inneres Wissen hatte von diesen Dingen und nicht nur das äußere Wissen das du so oft erhältst.

Die meisten Bücher die du findest sind von Menschen die nur dieses äußere Wissen haben. Sie haben nicht die Tiefe die durch ein langes Training mit guten Lehrern aus einer guten Tradition kommt.

Du musst den Weg durch eine Masse von Büchern finden um einige zu entdecken die wirklich etwas haben.

 

Und du musst auf die Suche nach einem Lehrer gehen. Ich empfehle, zuerst die Sache zu erforschen und wenn du einen Lehrer findest, erforsche den Lehrer. Glaube nicht einfach was sie sagen. Schau in ihre (Lebens)Geschichte.

Ich hatte drei gute Hauptlehrer. Jeder von ihnen hatte eine lebenslange Geschichte des Lernens von anderen guten Lehrern. Jeder Lehrer wurde bei seinem Lehren unterstützt von diesen Lehrern. Wenn du jemanden findest der weggegangen ist von seinem Lehrer oder vom Lehrer abgelehnt wird oder seinen eigenen Lehrer ablehnt, ist das eine zerbrochene Tradition und du musst sehr vorsichtig sein.

Jemand der nicht wirklich einen Lehrer hatte, nur einen Menge Bücher gelesen hat und ein System aufgestellt hat, seinen Namen darüberschreibt und viel Geld dafür verlangt, diese kannst du vergessen.

Du musst also in die Geschichte des Lehrers schauen, schauen ob sie frei und ehrlich unterrichten. Versichere dich ob sie eine lange Tradition des Lernens haben bei vorhergehenden guten Lehrern die auch lange bei vorhergehenden guten Lehrern lernten.

Denn was wirklich wichtig ist für echtes Lehren ist dass eine innere Kraft da ist die durch diese Kette von Lehrern durchkommt. Wenn der Lehrer nicht ein Empfänger dieser Art der Kraft ist, wird es nur ein äußeres Lehren sein aus diesem großen Affenhirn das Menschen haben. Wir haben ungefähr dreimal so viele Gehirnzellen wie Schimpansen, daher können wir vom Gehirn her ziemlich klug sein, aber das würde niemals funktionieren für die Innere Welt.

Also: Nachforschung, und wenn du über Lehrer nachforschst, erforsche ihren Hintergrund. Wenn der Lehrer behauptet eine Art Erlöser zu sein oder der Größte auf der Welt, oder behauptet wenn du zu ihm kommst wird er dich retten, all diese Dinge. Oder wenn er schöne (besondere) Gewänder trägt, große Hüte, hoch oben sitzt und du sollst ihn mit phantasievollen Namen ansprechen, dann solltest du zweimal darüber nachdenken.

Denn die besten Lehrer die ich traf waren sehr bescheidene, sehr normale Menschen. Innen waren sie auf einem sehr hohen Niveau und außen konnte man es nicht sehen. Und Lehrer die außen sehr großartig erschienen waren innen sehr klein.“

Mia: Das ist auch etwas, das ich an diesem System schätze: du siehst normal aus und die Menschen in diesem System sind nicht sonderbar oder überdreht, es sind sehr nette, normale Menschen, es ist eine gute Gemeinschaft. Ich denke daran erkennt man auch ein großartiges System. Ein guter Lehrer ist erkennbar durch gute Schüler und du hattest Schüler über Jahrzehnte.

P.K.:  Absolut richtig, ich hätte es dazusagen sollen. Schau auf die Schüler. Schau auf die Leute die für lange Zeit dort waren.

F: Bist du glücklich oder ist dieser Maßstab überhaupt wichtig für dich?

(lacht) „Wenn dein innerer Teil stärker wird, und das wird er wenn du lange Zeit auf angemessene Art trainierst, dann geschieht innere Entwicklung. Dann, wenn du diesem Inneren Teil folgst, entsteht eine Art Zufriedenheit und Friede, Gewissheit. Und wenn du ihm nicht folgst, entsteht eine leichte Unzufriedenheit, Unruhe, du fühlst dich nicht wohl innen, spürst eine Art Anspannung in dir.

Daher, wenn ich diesem inneren Teil folge kann ich sagen ja, ich fühle mich sehr friedvoll. Wenn ich abkomme, wenn ich Fehler mache, wenn ich nicht alles perfekt zusammenhalte, bin ich nicht glücklich mit mir selbst könnte man sagen. Aber es ist mehr dass dieser tiefe innere Friede ein wenig weggeht und du erkennst dass du deinen Weg wieder anpassen musst, dich wieder mit etwas Tieferem verbinden.“

F: Passieren diese Momente weniger und weniger bei dir?

„Man kommt weniger und weniger aus der Bahn. Wenn man jünger ist macht man manchmal Dinge die wirklich nicht richtig sind in diesem Bezug. Jetzt sind es nur kleine Abweichungen statt komplett aus der Bahn zu kommen. Man hätte etwas ein wenig besser machen können. Es sind also jetzt kleine Abweichungen vom Weg statt komplett abzukommen vom Weg. Wenn man sich der Grenze des Weges nähert besteht die Gefahr ganz davon abzuweichen.“